Die Hippotherapie ist als Form des Therapeutischen Reitens ein tiergestütztes, physiotherapeutisches Verfahren, bei der speziell ausgebildete Pferde eingesetzt werden. In der Gangart Schritt sitzt der Patient auf dem Rücken des Pferdes. Es werden 90 bis 120 Schwingungsimpulse pro Minute vom Rücken des Pferdes auf den Reiter / Mensch übertragen. Diese Bewegungsimpulse entsprechen dem gangphysiologischen Bewegungsablauf des menschlichen Gehens. Diese Therapieform bietet dabei wie keine andere Behandlungsmethode Menschen mit unterschiedlichsten neurologischen Bewegungsstörungen und dadurch gestörter oder verloren gegangener Gehfähigkeit eine harmonische Fortbewegung im Raum. Die Hippotherapie ist eine physiotherapeutische Einzelbehandlung auf dem Pferd, sie hat einen positiven Einfluss auf körperliche Einschränkungen der Reiter*innen.
Wie wird die Hippotherapie durchgeführt?
Das Therapiepferd wird geführt oder geht im Schritt am Langzügel. Gesichert wird der Patient durch den Therapeuten auf der einen und durch einen Helfer auf der anderen Seite. Als Hilfsmittel stehen verschiedene Sättel, Therapiegurte und eine Rampe als Aufstiegshilfe zur Verfügung.
Wer führt die Hippotherapie durch?
Die Hippotherapie darf ausschließlich von Physiotherapeuten mit einer Zusatzausbildung durchgeführt werden.
Wie lange dauert eine Behandlung?
Je nach Belastbarkeit dauert die Einzelbehandlung im Schnitt 25 – 30 Minuten. Das Auf- und Absteigen ist ein Teil der Therapie: Es werden Gangabläufe und kontrolliertes Stehtraining mit einbezogen.
Wird Hippotherapie von den Krankenkassen übernommen?
In der Regel ist Hippotherapie eine private Leistung. Teilweise werden die Kosten von den Kassen übernommen. Die Hippotherapie wird grundsätzlich ärztlich verordnet.
Für welche Patienten ist Hippotherapie geeignet?
Besonders geeignet ist die Behandlung mit Hilfe des Pferdes bei Schädigungen oder Funktionsstörungen des Zentralnervensystems und des Stütz- und Bewegungsapparates sowie bei neurologischen Krankheitsbildern.
Ziele der Hippotherapie sind:
Mit dem Pferd in Bewegung kommen:
Getragen werden und Wärme spüren
Verantwortung übernehmen und sich selbstwirksam erleben
Im Dialog mit dem Pferd und der Gemeinschaft